Diese Zahl kann sich sehen lassen: Mit Ulrich Schmitz, Rudi Wümmers, Alfons Raczing und Walter Klanten kommen 146 Jahre Gemeindewerke-Erfahrung zusammen. Inzwischen genießen sie den Ruhestand.
Viele Gemeinsamkeiten ziehen sich durch die Leben der vier gebürtigen Grefrather: Alle sind 64 Jahre alt, im alten Krankenhaus an der Hinsbecker Straße geboren, in der Schule trafen sie sich und ebenso während der Ausbildung. Nun starteten sie zur gleichen Zeit in einen weiteren neuen Lebensabschnitt: den Ruhestand. Alfons Raczing ist der „Dienstälteste“ der vier. Stolze 44 Jahre hat er bei den Gemeindewerken gearbeitet. Als er sich bewarb, hießen die Geschäftsführer Heinz Heithausen und Horst Ulrich. Da Raczing Letzteren vom Eishockey kannte, hieß es schnell: „Du kannst sofort anfangen.“ Als Werksmeister leitete er lange den Bereich Gas- und Wassernetze. Als weitere Mitarbeiter gebraucht wurden, fragte er Ulrich Schmitz, ob er nicht dazukommen wollen würde. 1986 war es so weit und er ergänzte fortan als Rohrnetzmonteur das Team der Gemeindewerke Grefrath.
Zahlreiche Meilensteine
Sie erlebten tolle Zeiten – aber auch mit harter körperlicher Arbeit. Wie früher Gasleitungen repariert wurden, klingt heute abenteuerlich. Damals gab es noch viele Stahlleitungen, die unter Druck geschweißt werden mussten. „War ein Loch in der Gasleitung, hat man das Schweißgerät angeschmissen. Es funkte und dann entstand die Flamme“, erzählt Alfons Raczing. „Respekt war immer geboten, wenn man mit Gas arbeitete. Angst aber nicht, die wäre nur hinderlich gewesen“, fasst Ulrich Schmitz zusammen. Den Bau der Brunnenanlage in Hinsbeck-Hombergen hat Alfons Raczing begleitet. Der Aufbau von verschiedenen Blockheizkraftwerken sorgte ebenso für neue Aufgaben. Zuletzt waren Raczing und Schmitz zusammen mit Rudi Wümmers in der Zählerabteilung im Einsatz.
Zukunftsfähiges Stromnetz
Der Elektriker Rudi Wümmers fing 1991 bei den Werken an. Im Stromnetz gab es einiges zu tun, denn durch den Abbau der Freileitungen, zum Beispiel auf der Mörtelsstraße in Vinkrath, standen einige Veränderungen an. In seiner Zeit bei den Werken haben sich viele der Unternehmensveränderungen auch auf seinen Einsatzbereich ausgewirkt. So führten ihn unterschiedliche Kooperationen zur Betreuung des Zählerwesens nach Nettetal, später in die Stadt Viersen, und schließlich kümmert er sich um Photovoltaikanlagen in Mönchengladbach und Gelsenkirchen. „Viel Fahrerei“, wie er sich heute erinnert. In der Zählerabteilung standen auch einige Aufgaben an. So gehörte der Aufbau der Fernauslesung dazu. Für die Hauselektrik der Gemeindewerke war er ebenfalls zuständig. Auch in den Bädern gab es viel zu tun. Während Rudi Wümmers in den Bädern eher im Hintergrund aktiv war, werden sich viele Badegäste an das Gesicht von Walter Klanten erinnern. 36 Jahre stand er als Schwimmmeistergehilfe (heute Fachangestellter für Bäderbetriebe) am Beckenrand. Schon seine Ausbildung absolvierte er in den Grefrather Bädern. Das Schönste sei die Freibadzeit gewesen und die dortigen Veränderungen: Die Rutsche „Nessi“ und die großen Wellenrutsche, aber auch das Babybecken kamen hinzu. „Die Wellenrutsche haben wir natürlich als Erste ausprobiert“, erinnert sich Ulrich Schmitz lachend.
Beruf lässt sich nicht abstreifen
Viele gute Zeiten hat Walter Klanten im Schwimmbad erlebt, aber auch weniger schöne Erfahrungen gehören dazu. Ertrunken sei im Bad glücklicherweise niemand. Doch medizinische Notfälle kommen vor, so auch in Grefrath. „Das vergisst man nicht“, sagt Klanten. Seinen Beruf kann er auch mit dem Renteneintritt nicht einfach abstreifen: „Wenn ich am Wasser bin – ob im Schwimmbad oder am Meer – und Menschen schwimmen sehe, achte ich automatisch auf sie.“ Mit Blick auf ihre Zeit bei den Gemeindewerken sind sich die vier jungen Rentner einig und bringen es kurz auf den Punkt: „Schön war’s.“ Fast ebenso freuen sie sich nun auf den neuen Lebensabschnitt. „Es ist ein ganz neues Gefühl, wenn morgens kein Wecker mehr klingelt“, sagt Rudi Wümmers. Der Stress fällt von einem ab. Langeweile haben die vier Herren eher nicht. Den einen halten Enkelkinder auf Trab, andere planen neue Reisen. Alfons Raczing möchte sogar mit seiner Frau den ganzen Winter in Thailand verbringen. Wir wünschen unseren ehemaligen Kollegen, dass sie ihren neuen Lebensabschnitt in vollen Zügen genießen können.