Fans hochwertiger Mode erkennen die stylischen Blusen von „Emily van den Bergh“ schon von weitem. Die Farben und Designs sind weltweit gefragt. Die Ideen dazu entstehen in Grefrath.
Die Erfolgsgeschichte startete im heimischen Esszimmer. Frank Wolfarth hat vor rund 20 Jahren in Grefrath das Unternehmen „Fashion Pure“ gegründet. Nachdem er in der Modebranche seine Ausbildung absolviert hatte und zuletzt als Vertriebsleiter im Handel angestellt war, machte er sich selbstständig. „Die Idee kam von außen. Ich hatte anfangs keine große Vorstellung“, blickt Frank Wolfahrt zurück. Er produzierte zunächst für Großkunden, Firmen wie Peek & Cloppenburg, Breuninger und Gerry Weber gehörten dazu.
Durch den Auftrag für einen kleineren Kunden kam in den Anfangsjahren die Idee, etwas Eigenes zu machen – mit eigenem Namen und Etikett. Das Label mit Namen und Logo entwickelte er übers Wochenende. „Van den Bergh ist der Geburtsname meiner Mutter. Emily kam als Fantasiename dazu“, erzählt Wolfarth. Das eigene Label brachte wieder neue Kunden. Es folgte zunächst eine Präsentation in Düsseldorf und ein kleiner Showroom mit eigenen Stücken während der Fashion Week in Berlin. Das Ergebnis: Der Stil kam richtig gut an. „Die sind alle ausgeflippt“, erinnert sich der Firmengründer.
Individuell, hochwertig, frech
Mittlerweile sind neben „Emily van den Bergh“ noch andere Marken hinzugekommen: Tonno & Panna sowie Risy & Jerfs. Bei „Fashion Pure“ stehen Individualität, neue Trends und ein moderner Look im Fokus. Das gilt auch für die Blusen von Tonno & Panna, wo noch hochwertigere Materialien zum Einsatz kommen. Bei Risy & Jerfs dürfen die Schnitte dann gerne auch extremer und die Designs frecher sein.
Heimat in der Hinsbecker Straße
Das eigene Esszimmer wurde schnell zu klein. Nach einigen Umzügen innerhalb Grefraths hat die Firma 2011 in einer ehemaligen Arztpraxis an der Hinsbecker Straße eine Heimat gefunden. Das Team von „Fashion Pure“ besteht mittlerweile aus 15 Leuten, die sich vom kreativen bis hin zum kaufmännischen Bereich um alles kümmern. Drei eigene Vertriebler gehören auch dazu. Verkauf oder Präsentation gibt es in der Hinsbecker Straße allerdings nicht. Das läuft in dem Showroom in Düsseldorf.
In der Modebranche ist man der Zeit immer einen Schritt voraus. „Bei uns ist die Winter-Kollektion 2024 schon verkauft. Im Juli startet der Verkauf der Sommer-Kollektion 2025“, sagt Wolfahrt.
Einflüsse aus Italien
„Fashion Pure“ arbeitet gern mit Designern aus Italien zusammen. Dort findet das Team die notwendige Kreativität. „Die Designs der Stoffe werden dann an unsere Farbwelten angepasst“, erklärt der Firmeninhaber. Dafür hat die eigene Designerin von „Fashion Pure“ ein gutes Gespür, ist aber auch auf Messen unterwegs und nimmt die Stimmungen in den Modemetropolen auf. „Bei uns gibt es kaum Stoffe von der Stange. Das wird alles eigens für uns umgesetzt“, sagt Wolfarth. Kreativität ist daher im Team extrem wichtig. „Alle hier sind mit viel Herzblut dabei“, lobt der Chef sein Team.
Produziert werden die Blusen & Co. in der Türkei, bevor sie vom Lager in Kaldenkirchen zu den Händlern weltweit geliefert werden. Dazu gehören zum Beispiel das „Frauenzimmer“ von Simone Zartingen in Oedt sowie Läden in Düsseldorf, Hamburg und München, auf Mallorca und sogar ein Shop in Australien.
Marke auch im TV zu sehen
Ab und an sind die Emily-Blusen sogar im Fernsehen sehen. Über den Kontakt zum Stylisten der TV-Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ hatte es das Label in die Garderobe der Schauspielerinnen und Schauspieler geschafft. Persönliche Kontakte waren auch ausschlaggebend, dass Moderatorin Frauke Ludowig auf den Emily-Geschmack gekommen ist.
Trotz des großen Erfolgs ist Frank Wolfarth mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben. Er möchte gerne in der Region bleiben und hält sein Geschäft überschaubar. Und, das merkt man im Gespräch schnell, trotz aller Herausforderungen steckt in „Fashion Pure“ noch viel Kreativität und Mut zu neuen Wegen.