Die Gemeindewerke gehen neue Wege in der Wärmeversorgung. Die Biogasanlage in Oedt versorgt nun das Neubaugebiet Färberstraße. Es gibt sogar noch freie Grundstücke.
Eine Biogasanlage für 24 Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften sowie zwei Mehrfamilienhäuser. Klingt nach einer seltsamen Formel, ist aber das Wärmekonzept für das Neubaugebiet Färberstraße im Oedter Westen. Bereits seit 2010 produziert die Biogasanlage auf dem Gelände der ehemaligen Girmes-Werke umweltschonend Strom. Die Menge von rund vier Millionen Kilowattstunden (kWh) pro Jahr entspricht dem Verbrauch von etwa 1.000 Haushalten. Durch die Kombination mit zwei Blockheizkraftwerken, die Strom und Wärme erzeugen, identifizierten die Gemeindewerke Grefrath weiteres Potenzial.
Carsten Langels und Steffen van den Boom, Techniker bei den Gemeindewerken und zuständig für die Netze, koordinieren den Ausbau. 400 Meter Leitungen wurden bereits verlegt. Sie bringen das rund 60 Grad warme Wasser zu den Häusern, denn die Gemeindewerke haben ein Nahwärmenetz für das Neubaugebiet vorgesehen. Vorteil für die Bewohner: Eine eigene Heizung ist nicht mehr erforderlich, die Wartung entfällt. „Hinzu kommt, dass Sie allen Diskussionen rund um die Energiewende gelassen entgegensehen können“, erklärt Ludger Smits, Projektleiter bei den Gemeindewerken. „Mit unserer Lösung erfüllen die Häuser im Neubaugebiet alle notwendigen Auflagen.“
- Ludger Smits hat das Wärmekonzept für das Neubaugebiet erstellt.
- Steffen van den Boom ist für den Netzausbau zuständig.
- Carsten Langels kümmert sich um die Planung des Netzausbaus.
Nahwärme in diesem Fall sinnvoll
Die Wärmeversorgung macht in Deutschland mehr als 50 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs aus und verursacht einen Großteil des CO2-Ausstoßes. Daher fördert der Bund die Wärmeplanung in den Kommunen. Ziel ist es, den vor Ort kosteneffizientesten Weg zu einer klimafreundlichen Wärmeversorgung zu ermitteln. Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass nun überall Wärmenetze entstehen. „Es kommt auf die Rahmenbedingungen an. An der Färberstraße ist es ökologisch absolut sinnvoll“, erklärt Gemeindewerke-Geschäftsführer Erik Ix. Da hier vorhandene Abwärme genutzt werden kann, stand das Projekt in der Wärmeplanung für die Gemeinde Grefrath ganz oben auf der Liste nachhaltiger Maßnahmen.
Die Leitungen im Neubaugebiet Färberstraße liegen also schon bereit. Noch nicht alle Grundstücke sind verkauft. Im Mai hat die Gemeinde Grefrath eine freie Vergabe für die letzten sieben Baugrundstücke für Doppelhaushälften gestartet. Diese sind zwischen 285 und 353 Quadratmeter groß. Auf der Internetseite der Gemeinde Grefrath sind die zur Verfügung stehenden Flächen einsehbar. Auch alle Vorgaben sowie Kontaktmöglichkeiten finden Interessierte dort.
Mehrfamilienhäuser in Planung
Zudem gibt es noch zwei Flächen, die für eine Bebauung mit Mehrfamilienhäusern vorgesehen sind. „Uns ist es wichtig, die Möglichkeit zu schaffen, bezahlbaren Wohnraum zu realisieren. Der Bedarf ist groß – sei es bei älteren Menschen, die aus ihrem Haus ausziehen und sich verkleinern möchten, bei Familien oder bei jungen Menschen, die ihre erste eigene Wohnung suchen“, erklärt Bürgermeister Stefan Schumeckers. Die Gemeinde sucht Investoren, die sich die Realisierung eines solchen Bauprojekts vorstellen können.
Interesse an Nahwärme? Melden Sie sich!
Die Gemeindewerke würden das Nahwärmenetz auch noch weiter ausbauen. Doch in dem angrenzenden Viertel zur Färberstraße bestand bei den Eigentümern bislang wenig Interesse. Deshalb prüfen die Gemeindewerke nun einzelne Bereiche. Wer Interesse hat, meldet sich gern bei den Gemeindewerken. Alle Infos rund um das Neubaugebiet Färberstraße und den Ausbau des Nahwärmenetzes finden Sie unter www.grefrath.de/faerberstraße
Sie interessieren sich für eine Wärmelösung von den Gemeindewerken?
Mehr Infos unter:
www.gemeindewerke-grefrath.de




