Im ersten Stock sitzt bei den Gemeindewerken das Team der Buchhaltung. Sie sind nicht einfach bloß Menschen, die mit Zahlen arbeiten, sondern eine wichtige Drehscheibe des Unternehmens.
Jeder Zahlungseingang, jede Rechnung, jeder Beleg läuft hier durch – rund 2.500 Bankbewegungen sind das pro Monat. Die Arbeit der Buchhaltung ist für die Menschen außerhalb eher unsichtbar ist, doch der Erfolg der Gemeindewerke hängt auch entscheidend von diesem Team ab. Es hat jeden Euro im Blick – oft schon vor der eigentlichen Buchung.
„Wir sind an den allermeisten Prozessen irgendwie beteiligt“, erklärt Carsten Tülk, Leiter der Buchhaltung bei den Gemeindewerken. Täglich prüft und bezahlt das Team Rechnungen, checkt Zahlungseingänge – nicht immer läuft das alles automatisch und reibungslos – und stellt Daten für die Geschäftsführung sowie die Kolleginnen und Kollegen zusammen. Und das ist nur ein Teil der Aufgaben. Alle neuen Planungen werden hier zusammen mit dem Controlling im Hinblick auf finanzwirtschaftliche Auswirkungen geprüft. Das reicht zum Beispiel von der Straßenbeleuchtung für die Gemeinde Grefrath bis zum Bau der Lehrschwimmhalle. „Für ein Projekt wie den neuen Anbau am Hallenbad werden nicht nur Zahlen hin- und hergerechnet, man muss auch die wirtschaftlichen und steuerrechtlichen Hintergründe genau kennen“, erklärt Ingo Stroms.
Ein eingespieltes Team
Die Buchhaltung ist ein komplexes Geflecht, bei dem jede Bewegung Auswirkungen auf unterschiedliche Seiten hat. „Wie ein Zauberwürfel“, beschreibt es Carsten Tülk. Die Gemeindewerke-Buchhaltung ist ein eingespieltes und vielseitig aufgestelltes Team, das dafür sorgt, dass am Ende das Bild auf dem Würfel stimmt.
Elke Teschowske, die zunächst Industriekauffrau gelernt und sich dann zur Bilanzbuchhalterin weitergebildet hat, ist seit 2005 dabei. Ingo Stroms ist 2011 von einem anderen Versorger nach Grefrath gewechselt. Seit 2017 gehört der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann Thomas Berger zum Team. Carsten Tülk, der im Bereich Wirtschaftsprüfung arbeitete, ist seit Juli letzten Jahres bei den Gemeindewerken. Als Jüngster in der Truppe ist Christian Ganske dabei.
Nah dran an den Menschen
„Es ist sehr familiär hier“, sagt Ingo Stroms über die Gemeindewerke. „Das Team hat ein unglaubliches Mobilisierungspotenzial – wenn Leute gebraucht werden, ziehen alle mit“, sagt Carsten Tülk und freut sich über das gute Miteinander und die kurzen Wege. Das kommt auch den Kundinnen und Kunden zugute. Hier ist man nah dran an den Menschen.
Obendrein ist die Arbeit ständig im Wandel. Elke Teschowske erinnert sich noch gut daran, wie sie mit der Schreibmaschine Überweisungen ausgefüllt hat. Die Digitalisierung beschleunigt viele Prozesse, erhöht jedoch gleichzeitig die Erwartungen und Anforderungen. Auch die Energiewende trägt dazu bei. Dabei denkt man natürlich zuerst an neue Technik. Aber auch für die Buchhaltung hat dies enorme Auswirkungen, zum Beispiel müssen Laufzeiten von Abschreibungen der Gasnetze ganz neu bewertet werden.
Die Arbeit wird immer komplexer
Die Gemeindewerke müssen sich in einem sehr dynamischen Energiemarkt behaupten. Hinzu kommen immer wieder politische Entscheidungen, die das Handeln komplexer machen. Das zeigt sich schon auf der Energieabrechnung, die jeder von uns ins Haus bekommt. „Vor 20 Jahren waren das noch drei oder vier Seiten. Heute sind es eher acht bis neun“, sagt Ingo Stroms. Alles muss genau aufgeschlüsselt werden. Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine brachten dazu einige neue Vorgaben aus Berlin, die die Buchhaltung stark gefordert haben und teilweise bis heute beschäftigen. Neu ist ab 1. Januar 2025: Jedem Geschäftskunden steht eine elektronische Rechnung zu. Ein Saisongeschäft ist die Buchhaltung nicht. Immer wieder kommt etwas Neues auf den Tisch. Langweilig wird es nie.
Zahlen erzählen Geschichten
Das Jahresende, wenn das Zählerablesen und die Abrechnungen anstehen, ist natürlich eine besonders spannende Zeit. „Erst dann wissen wir genau, was die Gemeindewerke wirklich eingenommen haben“, erklärt Carsten Tülk. Gebündelt steckt dann die ganze Arbeit schließlich in einem dicken Packen Papier: im Jahresabschluss. So viele Zahlen, das mag für den einen oder anderen langweilig wirken. Doch für Carsten Tülk sind sie das nicht. Sie erzählen in ihrer Gesamtheit eine Geschichte – mal von milden Wintern, mal von turbulenten weltpolitischen Ereignissen oder Entscheidungen vor Ort. Und sie bilden die Grundlage für den zukünftigen Weg der Gemeindewerke, der sich weiterhin so erfolgreich gestalten soll wie in der Vergangenheit.