Nach den Herbstferien eröffnen wir in Grefrath die neue Lehrschwimmhalle. Der erste Gast hat sich schon vor der offiziellen Eröffnung hineingeschlichen. Er ist rot, hat einen langen Rüssel und sucht noch einen Namen.
Das Wasser im neuen Schwimmbecken gluckert, der Hubboden bewegt sich nach oben, und auf einer Anzeige an der Wand kann man zentimetergenau verfolgen, auf welche Höhe sich der Boden hebt. Mitte August sieht es in der neuen Lehrschwimmhalle des Hallenbads Dorenburg fast fertig aus, auch wenn hier – besonders an der Technik im Hintergrund – noch fleißig gearbeitet wird. Bald kann der Wasserspaß starten. Spätestens zum Ende der Herbstferien, also Ende Oktober, soll die neue Lehrschwimmhalle in Betrieb gehen.
Damit geht ein knapp zweieinhalb Jahre dauerndes Bauprojekt erfolgreich zu Ende. „Was wir hier geschaffen haben, hat eine hohe Bauqualität. Die Fachfirmen haben handwerklich sehr gut gearbeitet“, freut sich Gemeindewerke-Geschäftsführer Erik Ix. „Auch wenn es zwischendurch Schwierigkeiten gab, die zu Verzögerungen geführt und einige Nerven gekostet haben. Aber das gehört dazu. Wichtig ist: Das Ergebnis ist top, was auch dem engagierten Gemeindewerke-Team zu verdanken ist.“ Ebenfalls erfreulich: Mit aktuell 3,6 Millionen Euro liegt die Baumaßnahme im Rahmen der angepeilten Kosten.
Becken in neuer Lehrschwimmhalle ist vielseitig nutzbar
Das neue Becken in Grefrath ist mit einer Größe von acht mal zwölf Metern zwei Meter breiter als das alte. Dank des Hubbodens kann das Wasser bis zu einer Tiefe von 1,80 Metern wunschgemäß eingestellt werden. So lässt sich das Mehrzweckbecken vielseitig nutzen: für die Wassergewöhnung für Babys bei 20 Zentimetern Wassertiefe, für Kinder-Schwimmkurse bei einem Meter oder für Aquafitness mit 1,80 Metern Wassertiefe. „Damit für die Wassergewöhnung bei Schwimmkursen unterschiedliche Höhen zur Verfügung stehen, gibt es eine Treppe auf der gesamten Breite. Das war unseren Schwimmmeistern wichtig“, sagt Ix. Ist der Hubboden komplett hochgefahren, kann man das Becken trockenen Fußes überqueren und die Halle lässt sich als Veranstaltungsort ganz ohne Wasser einsetzen. Gesteuert wird der Hubboden über einen Scherenantrieb, eine Technik, die eine hohe Belastbarkeit aufweist und fast wartungsfrei ist.
Die neue Halle kann automatisiert und unabhängig vom restlichen Hallenbad betrieben werden. Daher steht sie ganzjährig Vereinen, Schulen und für Kurse zur Verfügung. „Da es nun keine Mitarbeitenden mehr für den Betrieb vor Ort braucht, haben wir uns zur Sicherheit für eine Videoüberwachung der öffentlichen Bereiche, also Lehrschwimmhalle und Gänge, entschieden“, erklärt Erik Ix. Gespeichert werden die Aufnahmen nicht, aber die Technik ermöglicht es dem Team, die Flächen vom Büro oder Freibad aus im Blick zu behalten und bei Vorfällen schnell reagieren zu können.
Neue Lehrschwimmhalle in Grefrath: Zweckmäßig und für alle Generationen
Auch ein neuer Kinderbereich mit Wasserfläche, Rutsche, Schiffchenkanal, Wasserkäfer- und Seehund-Figur ist entstanden. Es gibt eine Terrasse, die auch für den Brandschutz notwendig ist und im Notfall als barrierefrei erreichbare Sammelstelle zur Verfügung steht. Die neue Lehrschwimmhalle wurde zweckmäßig geplant, betont der Geschäftsführer. Weitere Räume würden durchaus noch gebraucht, man hatte aber eine minimalistische Umsetzung im Blick, wie es zur Zeit der Planung politisch gewollt war. Neben dem Schwimmbereich sind kleinere Lagerflächen und Toiletten entstanden, dazu ein Raum für das neue EMS-Gesundheitsstudio Körperformen.
Fehlt noch die Gestaltung des Umfelds. Hinter der neuen Halle wird es bis an die Schulwiese einen umzäunten Bereich geben, der dem Bäder-Team als weitere Nutzfläche dient. Rund um das Hallenbad hat sich in letzter Zeit so einiges getan. Eine Baustraße wurde neben der Schulwiese angelegt, die alte Halle sowie ein alter Schul-Container wurden abgerissen, außerdem wurde die Grundschule erweitert. Daher haben sich Gemeindewerke und Gemeindeverwaltung um Bürgermeister Stefan Schumeckers entschieden, die gesamte Fläche gemeinsam zu überplanen. Nun laufen die Gespräche dazu, was wann umgesetzt werden kann.
Wir suchen übrigens noch einen passenden Namen für den roten Elefant! Mehr Infos dazu folgen demnächst noch. Oder Sie werfen einen Blick in die aktuelle Ausgabe unseres Magazins „Gut zu Wissen“.